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Reiseinfos

Reisevorbereitung, Impfung:

Vor der Reise habe ich einen Spezialisten für Reisemedizin aufgesucht. Er hat mich ausführlich beraten und mir auch die neuesten Daten der Tropeninstitute zu den gesundheitlichen Risiken mitgeteilt. Als Impfung empfahl er die Gelbfieberimpfung und Hepatitisimpfung. Wegen der Wirksamkeit sollte man sich rechtzeitig mit diesem Thema auseinandersetzten. Das Tropeninstitut empfiehlt teilweise auch eine Impfung gegen Cholera. Mein Arzt hat diese abgelehnt - selbst wenn ich sie gewünscht hätte -, weil sie auf der einen Seite sehr starke und häufige Nebenwirkungen hat und auf der anderen Seite nur zu 50% schützt. Bei der Fahrt in das Amazonasbecken gibt es auch die Gefahr von Malaria. Da auch die Malaria-Mittel starke Nebenwirkungen vor allem auch auf die Psyche haben können, wurde von einer prophylaktischen Einnahme abgeraten.

Anreise:
Wer nicht unendlich viel Zeit hat, wird wohl mit Flugzeug anreisen müssen. Aber auch dies ist noch sehr zeitaufwendig. Bei meiner Reise habe ich von meiner Wohnung mit S-Bahn-Anschluß nach München bis zur Hoteltür in La Paz 36 Stunden benötigt.
Die brasilianische Fluggesellschaft Varig bietet Flüge ab Frankfurt mit Zwischenstopp in Sao Paulo oder Rio de Janeiro an. Der Flug von Frankfurt aus dauert nach Sao Paulo ca. 12,5 Stunden, in Sao Paulo ca. 2 Stunden Wartezeit auf den Flug nach La Paz. Der Flug nach La Paz mit Zwischenlandung in Santa Cruz dauert nochmals ca. 4 Stunden. Vorteil dieser Verbindung: Der Flug hat nur eine Zwischenstation, bei nur einer Fluglinie wird das Gepäck (theoretisch...) automatisch weiterbefördert.
Die Lufhansa bietet über die Staralliance die Flüge mit Varig an.
Mit Iveria kann man nach Lima gelangen und von dort aus weiter nach La Paz.
Andere Verbindungen über Miami/USA sind mit häufigerem Umsteigen verbunden.
Der Flugpreis liegt bei ca. 1.400 - 1.500 €.

Verkehrsmittel:

Öffentliche Verkehrsmittel:
Überlandfahrten: Überlandbusse, einfache Linienbusse oder “Micros”, d.h. Kleinbusse wie Mitsubishi L 300. Die Überlandbusse sind halbwegs komfortabel und modern ausgestattet und legen große Stecken zurück. Mit ihnen kann man fast jeden größeren Ort des Landes erreichen. Für Strecken in einem 1-2-Stundenradius stehen ältere Busse zur Verfügung mit einfacher Ausstattung, das Gepäck wird oft auf dem Dach festgebunden, Stehplätze und dichtes Gedränge sind leicht möglich. Die Micros bieten Fahrten in fast alle Landesteile an; sie sind oft völlig überfüllt, die Fahrt geht lange ohne Pause dahin. Dazu noch der Bericht einer Reisegefährtin von mir: Sie fuhr schon längere Zeit in einem solchen dicht besetzten Micro, neben ihr eine ältere Indio-Frau. Plötzlich wurde es auf ihrem Sitz etwas feucht - vielleicht hätte der Fahrer für die Indio-Frau doch eine “Pinkel-Pause” machen sollen. Sicherlich kann man bei Fahrten mit diesen Verkehrsmitteln der Bevölkerung am nächsten kommen und das Land sehr unmittelbar erleben.
Stadt: In der Stadt verkehren auf Hauptlinien alte Busse, meist von Chevrolet, liebevoll von der Fahrern mit Plüsch und Bildchen au1BusInnsgeschmückt. Sie halten an den entsprechenden Haltestellen, man kann sie auch heranwinken. Die Fahrt mit ihnen ist sehr billig. Micros bevölkern die Straßen in Massen; neben dem Fahrer hilft ein Junge, meistens noch Kind, mit; er schreit lauthals die Fahrtstationen und lädt das Gepäck ein; sie sind etwas teurer als die Busse. Taxi: Meist als Funktaxi haben sie Fahrpreise pro Person. Die Fahrt wird also nicht billiger, wenn mehrere Personen mitfahren. Die Preise für Taxi sind relativ günstig, die Fahrer auch sonst behilflich, wenn man etwas bestimmtes sucht.
Flüge:
Es gibt ein Netz von kleinen Flughäfen, die vor allem von der chilenischen Militärfluglinie bedient werden. Tickets sind in den größeren Städten erhältlich.
Mietwagen:
Mietwagenstationen sind selten zu finden, aber es gibt sie. Bei meiner Reise habe ich einen Teil der Strecken mit einem gemietet Toyota Landcruiser zurückgelegt. Die ist kein billiges Vergnügen, leider weiß ich die Preise nicht mehr. Auch der technische Zustand der Fahrzeuge ist nicht immer optimal. Mit dem eigenen Fahrzeug ist man natürlich am flexibelsten, kann anhalten, fotografieren oder auch Zelten, wo man will. Allerdings muß man sich auch mit dem Fahrstil in La Paz abfinden oder auch einer Panne unterwegs.
organisierte Touren:
In La Paz, Sucre und Potosi bieten verschiedene Reisebüros Touren an. Sie können in die nähere Umgebung gehen wie auf den Chacaltaya oder als Mehrtagesfahrt auf das Altiplano und zum Salar de Uyuni (mehrere Geländewagen, Unterkunft in Hotels).

Geld und Wechseln:

Geldwechsel ist in der Zwischenzeit unproblematisch. Zahlreiche Wechselbüros in den größeren Städten bieten eine entsprechende Möglichkeit. Es ist außerdem zu empfehlen, das Geld in US-Dollars mitzunehmen, besonders auch in kleinen Scheinen. US-Dollars sind sehr beliebt und werden oft auch ohne Wechsel akzeptiert. In großen Städten gibt es Geldautomaten, an denen mit Mastercard oder VISA Geld abgehoben werden kann. Kreditkarten werden ansonsten nur bei Fluglinien oder einer Autovermietung akzeptiert, auch dort manchmal nur mit großer Vorsicht und nach Rückfrage bei der Bank, ob auch alles in Ordnung ist.

Sicherheit:

Ein großes Problem ist in Bolivien die Sicherheit des Eigentums. Wenn man sich die Einkommen der Bevölkerung anschaut, dann ist es eher verständlich, wenn ein Einheimischer einen Diebstahl eher als Umverteilung des Reichtums zu einem Armen sieht. Gepäck oder anderes Eigentum darf NIE aus den Augen gelassen werden. Auch bei Busfahrten ist auf das Gepäck zu achten. Ein Fahrzeug nicht über Nacht auf der Straße parken, immer eine Garage aufsuchen, beim Hotel oder dem Gastgeber nach einer Möglichkeit fragen. Auch mein Mietwagen wurde unmittelbar unter meinem Hotelzimmer geknackt. In Bolivien sind selbst einfache Bauernhäuser auf dem Land von einer hohen Mauer umgeben, diese ist oben zumeist mit Glasscherben gespickt, große, schwere Tore sichern den Zugang zu den Grundstücken. Angst um Leib oder Leben habe ich nie gehabt, ebenso nie einen körperlichen Angriff gefürchtet.
Terroristische Aktivitäten wie der Leuchtende Pfad sind eher in Peru zu finden.

Einkaufen:

Einen Supermarkt oder ähnliches wie bei uns üblich habe ich - jedenfalls damals - vergeblich gesucht. Es gibt vielmehr ein eigentümliches System, wenn man etwa in La Paz etwas sucht: Die Stadt ist in verschiedene Warensortimente “aufgeteilt”: einige Häuserblocks lang gibt es Autozubehör, dann einige Häuserblocks Schuhe, dann Kleider, dann Hygieneartikel, Eisenwaren .... Vorteil: Man hat viel Auswahl auf einmal - aber als Nachteil eben nur in einer Warenart. Lebensmittel gibt es in kleinen Geschäften auf die Stadt verstreut. In La Paz bekommt man an der Hauptstraße alles zu kaufen, was man wünscht, etwa Büroartikel deutscher Markenhersteller ...

Essen, Trinken, Leben:

Lebensmittel gibt es in den zahlreichen Märkten zu kaufen - wenn man will. Denn die hygienischen Bedingungen dort sind nicht jedermanns Sache. Nachdem ich einen Tag mit Fieber und Durchfall nicht aus dem Haus konnte, habe ich selber lieber auf Dosenfleisch und andere derart verpackte Lebensmittel zurückgegriffen. Die Regel, niemals ungeschältes Obst oder Gemüse zu essen, dürfte bekannt sein, Abspülen mit Wasser hilft nichts, da das Wasser ebenfalls nicht unbedingt die beste Qualität hat.
Bäckereien finden sich an vielen Ecken.
Für Touren abseits der großen Städte sollte man sich mit ausreichend Lebensmitteln eindecken. Oft ist auch in Ortschaften kein Laden zu finden.
Gaststätten gibt es in ganz unterschiedlicher Qualität: für Touristen mit Musik und Folklore und den entsprechenden Preisen, bis hin zur einfachen Wirtschaft und den kleinen Straßenständen. Gerade in einfachen Wirtschaften gibt es meistens nur Huhn mit Reis und Pommes zu essen, dazu vielleicht Hühnersuppe. Auf den Tischen liegen Papierdecken, die nicht immer ganz frisch sind, der Geruch nach Fett hängt in der Luft. Wer mag, findet auch Fastfood (nach meinen oben genannten Erfahrungen habe ich diese häufig besucht in der Hoffnung, daß hier die Hygiene besser sei ...) oder einen Pizza-Hut.
Mir persönlich hat der Besuch in kleineren Kaffees gut gefallen, etwa zum Frühstück oder am Nachmittag. Bei heißen Getränken wie einem Kaffee dürften die Keime abgetötet sein.
Zum Trinken habe ich meistens original verpacktes Coca-Cola, Fanta oder Mineralwasser bevorzugt, da diese den Qualitäts- und vor allem Hygienebedingungen der großen Hersteller entsprechen müssen. Im Prinzip mag ich diese Marken wegen des Marktverhaltens zwar nicht, aber bevor ich ständig an einen gewissen Ort gefesselt bin, nutze ich sie doch. Wasser aus der Leitung sollte man tunlichst vermeiden.
Für das Zähneputzen und andere Kleinigkeiten habe ich immer Wasser in zwei Flaschen mit entsprechenden Mitteln desinfiziert). Wichtig ist vor allem, das Wasser rechtzeitig zu desinfizieren, die Mittel haben eine Einwirkzeit.
Kein Eis, Eiswürfel usw. essen, keine offenen Getränke nehmen, die z.B. auf einigen Plätzen angeboten werden.
Die Wäsche kann man in verschiedenen Wäschereien waschen lassen. Die Kosten halten sich in Grenzen, die Arbeit wird sorgfältig ausgeführt.

Autofahren, Tanken, Werkstatt:

Zum Fahren in Bolivien benötigt man den Internationalen Führerschein, mit dem zusammen immer auch der deutsche Führerschein mitgeführt werden muß. Diesen Internationalen Führerschein erhält man auf Antrag und gegen Gebühr beim Landratsamt. Die Verkehrsregeln entsprechen der Theorie nach den unseren, in der Praxis aber zählt eher das Recht des Stärkeren. Tankstellen gibt es in den Ortschaften genügend, im Hinterland allerdings weniger, die Entfernungen sind sehr weit.
Die Orientierung ist nicht immer einfach, die Beschilderung oft schlecht. Wenn die Hauptstraßen verlassen werden, geht der Weg oft auf Pisten voran, die in sehr schlechtem Zustand sein können. Dann ist ein Geländewagen von großem Vorteil. Manche Straßen sind auch mautpflichtig, an Schlagbäumen wird abkassiert.
Bei Problemen mit dem Auto kann es schwierig werden, eine richtige KFZ-Werkstatt findet man selten. Allerdings gibt es erstaunlicher Weise immer irgendwo jemanden, der einem helfen kann oder der schnell ein Ersatzteil herzaubert. Als bei meinem Mietwagen mitten im Hochland die Fahrt bergauf alle 500m zu Ende war, arbeitete ich mich bis nach Uyuni vorwärts. Dort sah ich hinter einem offenen Tor einige alte Autos und einen ölverschmierten Mann. Er schickte mich einige Tore weiter zu einem Mechaniker, der etwas von diesen “besseren” Autos verstünde. Ihm erklärte ich mein Problem, er stellte einen verstopften Benzinfilter fest. Woher in der Einsamkeit ein neuer Benzinfilter? Er meinte, ich solle kurz warten, er wüßte vielleicht etwas. Nach einer halben Stunde kam er mit einem neu verpackten Benzinfilter wieder, setzte ihn ein, das Auto fuhr wieder. Als dann die Kupplung versagte, durfte ich über 100 km ohne Kupplung auf Geländewegen fahren, mit Zwischengas die Gänge einlegen (Gott sei Dank hatte mein Vater mir das einmal beigebracht!). Als ich in einem kleinen Bergdorf mit Bangen anhielt (wie wieder ohne Kupplung starten - den ganzen Wagen mit dem Anlasser anlaufen lassen?), waren schnell einige Männer um mich herum. Sie fragten, was kaputt sei, versuchten fachmännisch das Auto zu betrachten und wußten schließlich doch nicht weiter. Schließlich beschlossen sie, einen älteren Mann zu holen, gleich in einem Haus nebenan. Er würde sich da auskennen. Sie klopften, eine älterer Mann öffnete, aus den Diskussionen war herauszuhören, daß seine Frau wohl nicht wolle, daß er hilft. Erst als klar wurde, daß es bei einem Europäer sicher Geld zu verdienen gäbe, durfte er sich auf den Weg machen. Zielsicher fand er die Ursache des Problems, erkannte auch am Geruch, daß die fehlende Kupplungsflüssigkeit ein spezielles Hydrauliköl war, und holte - zu meiner größten Überraschung - in diesem Bergdorf “hinter der Welt” eine Dose mit der entsprechenden Hydraulikflüssigkeit hervor. Sie wurde eingefüllt, den Rest kaufte ich als Reserve ab - und der Toyota fuhr wieder!
An einer Strecke, nämlich der von La Paz hinunter nach Santa Cruz in die Yungas, gibt es eine Besonderheit. Über viele Kilometer führt die Straße einspurig am Berghang entlang, oft ungesichert an einem Abhang von 300m Tiefe. Hier gilt Linksverkehr! Außerdem hat immer der Bergverkehr Vorrang, d.h., daß der talwärts Fahrende ausweichen und sich eng an den Abgrund quetschen muß, auch ein LKW macht einem PKW Platz und ragniert oft umsändlich hart an den Wegrand.

Karten:

Zum Kauf von Landkarten empfiehlt sich in La Paz das Istituto Geografico Militar. Dort kann man am Nachmittag die entsprechenden Kartenausschnitte anfordern und erhält sie dann am nächsten Morgen ausgehändigt. Es funktioniert - ich habe es selbst probiert.

Telefonieren:

Telefonieren ist keine ganz einfache Angelegenheit. Es gibt bei der Telefongesellschaft in La Paz die Möglichkeit, in einer zugewiesenen Zelle zu telefonieren und dann den Betrag an der Kasse zu zahlen. In kleineren Orten gibt es oft ein einziges Telefon für alle. Bei der oben genannten Autopanne wollte ich die Autovermietung anrufen. Man teilte mir dann mit, daß ich am Nachmittag von 16.00-18.00 Uhr im Gemeindehaus telefonieren könne.

Reisezeit und Klima:

Als Reisezeit empfiehlt sich für Bolivien die Zeit ab unserem Spätsommer. Dann beginnt in Bolivien das Frühjahr. Ich war von Mitte August bis Anfang September dort. Nach der Abreise in Deutschland bei Sommerhitze wurde ich in La Paz von Schneeflocken empfangen - welcher Kontrast. Auch in Potosi schneite es. Regen gab es nur an den wenigsten Tagen. In der Sonne wurde es sehr schnell warm, sie entfaltet in dieser Höhe eine große Kraft. So erreichten die Tagestemperatur schon am nächsten Tag um die 20° C, in der Nacht kann es empfindlich kalt werden. Besonders auf den weiten Flächen des Hochlandes gibt es große Temperaturschwankungen. Auf sommerliche Temperaturen am Tag folgte Frost in der Nacht, der selbst das Wasser in den Flaschen im Zelt gefrieren ließ.
Eine frühere Reisezeit ist wegen der Regenzeit und der dann oft unpassierbaren Straßen nicht empfehlenswert.

Ärzte, Gesundheit, Reiseapotheke:

Wenn es möglich ist, sollte man das bolivianische Gesundheitswesen nicht in Anspruch nehmen müssen. Meine Reisebegleiter machten damit ihre leidvollen Erfahrungen. Wegen länger anhaltendem Fieber und Ohrenschmerzen suchte eine Reisegefährtin ein Krankenhaus auf. Da sie eine sehr soziale Ader hat, wollte sie dabei als reiche Deutsche keinen Vorteil gegenüber der armen Bevölkerung haben und suchte ein gewöhnliches Krankenhaus auf. Der Warteraum mit teilweise blutverspritzten Wänden war überfüllt, Indio-Muttis saßen mit ihren Kindern lethargisch herum. Nichts ging vorwärts. Schließlich eine Art Explosion, Schwestern rannten hysterisch schreiend umher ... Dann verließ sie das Krankenhaus und versuchte ihr Glück im Deutschen Krankenhaus. Dort war die Behandlung besser, aber niemand konnte ihr helfen. Dann erfolgte der Besuch bei einer Privatpraxis eines HNO-Arztes, nobel eingerichtet und wohl nur der Oberschicht vorbehalten. Doch auch hier konnte nicht wirklich geholfen werden. Also: auf die Gesundheit achten, nichts riskieren!
Probleme kann es auch wegen der Höhenluft geben. Es verkraftet nicht jeder gleich gut, von 300m in der Heimat auf 3.600 - 4.000 m in La Paz zu kommen. Die Höhe kann sich mit starken Kopfschmerzen bemerkbar machen bis hin zu Übelkeit. Dies kann sich bei manchen Personen sogar ein bis zwei Wochen hinziehen. Als Vorbeugung empfiehlt sich zu Hause schon die Einnahme von Vitamin E und eisenhaltigen Präparaten. In Bolivien sollte dann unbedingt sehr viel getrunken werden, besonders Mate-Tee soll helfen. Ich selbst bin in der ersten Nacht mit starken Kopfschmerzen aufgewacht, habe zwei Aspirin-Tabletten genommen und viel getrunken. Am Morgen, also drei bis vier Stunden später, waren dann die Kopfschmerzen weg, ich hatte keine Probleme mehr.

Gerade in der Höhenluft, die bei Sonnenschein extrem trocken ist, gilt: Trinken, trinken, trinken!

In die Reiseapotheke gehören unbedingt:
- Sonnencreme: durch die Höhe ist die UV-Strahlung sehr stark
- Lippenschutz: ebenfalls wegen der starken UV-Strahlung und der trockenen Luft
- Aspirin
- Kohletabletten gegen Durchfall
- Elektrolyth-Präparat bei Durchfall, am besten zusammen mit Zucker
- Desinfektionsmittel für Verletzungen
- antibiotische Salbe
- evtl. Breitbandantibiotikum (nur für Notfälle!)
- Erste-Hilfe-Tasche mit Verband, Mullbinden etc.

Verständigung:

Zur Verständigung ist man auf Spanisch angewiesen. Allenfalls in Reisebüros oder großen Banken spricht man Englisch oder auch Deutsch. Ein Wörterbuch sollte deshalb immer dabei sein. Zur Not helfen immer noch Hände und Füße und die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Ich habe mich jedenfalls auch ohne Spanischkenntnisse durchgeschlagen und sogar meine Auto-Probleme erklären können.

Übernachten:

Die Übernachtung erfolgt am besten in einem der einfache2Hotaußn Hotels. Sie gibt es in jedem größeren Ort. Allerdings sollte man an die Zimmer nicht unbedingt die höchsten Ansprüche stellen. Sie sind einfach, aber meistens sauber. Zimmer mit eigenem Bad “con banjo privado” gibt es nicht immer, und von der eigenen Dusche sollte man sich nicht zu viel erwarten. Bei meinem Zimmer in La Paz wurde das Duschwasser von einem Duschkopf mit eingebautem Durchlauferhitzer erwärmt. Die Kabel waren zu sehen, wenn ich das Wasser abdrehte, spürte ich immer ein leichtes elektrisches Kribbeln in den Fingern, bis ich dazu immer ein Handtuch verwendete. Man muß auch damit rechnen, daß das Wasser ausfällt oder Vorrat auf dem Dach verbraucht ist. Die erlebte ich im Hotel in Potosi. Die Toilettenspülung fiel gerade da aus, als mich Montezumas Rache voll erwischt hatte.
Teilweise wird auch ein Frühstücksservice angeobten: Kaffee und eine Semmel mit Marmelade werden auf das Zimmer gebracht.
In La Paz gibt es auch Hotels, die dem internationalen Standard genügen. Auch in Oruro fand ich ein sehr ansprechendes Hotel.
Außerdem bieten manche Familien private Unterkünfte an. In Sucre kam ich bei einer sehr netten Familie unter, so war auch der Kontakt zur Bevölkerung möglich.3HotZim

 

 

Übrigens sind bolivi-anische Häuser fast prinzipiell nicht beheizt. Die Einheimischen sitzen bei Kälte mit Daunenjacke und Wolldecke im Zimmer. Wenn man aus der Dusche kommt, ist es auch im Hotelzimmer manchmal nicht wärmer als 7-10° C.
Nach einem Campingplatz wird man vergebens Ausschau halten. Vielleicht etwas wagemutig habe ich auf dem Altiplano frei gezeltet. Es waren mit die schönsten Naturerlebnisse, die ich hatte: in 4.500m Höhe in wüstenartiger Umgebung, fernab jeder Zivilisation, bei einem Sternenhimmel, wie man ihn sich hier nicht vorstellen konnte.

Ausrüstung:

Die Ausrüstung richtet sich nach der Art des Reisens. Auf alle Fälle sollte die Kleidung auch für kältere Tage geeignet sein. Ich habe meine Kleidung immer nach dem “Zwiebelschalen-Prinzip” ausgesucht und mitgenommen. Ein T-Shirt für einen heißen Tag gibt ein gutes Unterhemd in der Kälte, darüber ein dickes Hemd, dann die Fleeze-Jacke, dann die Goretex-Jacke etc.. Wegen des begrenzten Gewichtes für den Flug muß man sich ja sehr stark einschränken beim Gepäck für 3 oder 4 Wochen.
- wind- und wasserdichte Jacke
- stabile Schuhe
- Halstuch
- evtl. Handschuhe und Mütze
- sehr warmer Schlafsack, selbst für ein Hotel
- evtl. Benzin- oder Kerosinkocher in La Paz kaufen, Gaskartuschen für die kleinen Gaskocher dürfen im Flugzeug nicht mitgenommen werden und sind nicht erhältlich; sehr empfehlenswert: das Kochset “Trangia”, ein Spiritus-Kocher mit Töpfen etc., (erhältlich z.B. bei Lauche und Maas), reiner Alkohol als Brennstoff ist im ganzen Land sehr billig in Kanistern erhältlich.
- Trockengerichte
- Thermosflasche für warme Getränke
- Mittel zur Wasserdesinfektion
- Waschmittel für die kleine Wäsche zwischendurch
- Toilettenpapier (das heimische ist eher ein Schleifpapier ...)

Fotografieren:

Dies ist ein heikles Thema. Sehr oft habe ich bemerkt, daß die Menschen nicht fotografiert werden wollen. Gerade wer arm ist, will dies nicht unbedingt zeigen. Auch in Kirchen habe ich betende Menschen nie aufgenommen. Vorsicht auf Friedhöfen: Beim Fotografieren auf dem Friedhof von La Paz sind wir von einer alten Frau wüst beschimpft und mit kleinen Steinen beworfen worden!

Noch Fragen? Sie können sich gerne per Mail an mich wenden, wenn ich kann, werde ich weiterhelfen!

 

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